Von Immobilien zu Insolvenz: Benkos Markenrechte unter dem Hammer
Nicht nur die Manschettenknöpfe, Uhren und ein Motorboot von Signa-Gründer René Benko mussten unter den Hammer. Jetzt sollen auch die Markenrechte an zwei Signa-Gesellschaften verscherbelt werden. Zu haben sind die Marken „SIGNA Property Funds“ und „SIGNA Real Estate Capital“ – um 25.000 Euro pro Marke. Das geht aus einer Bekanntmachung von René Benkos Insolvenzverwalter in der öffentlich einsehbaren Ediktsdatei hervor.
Im Vorjahr schlitterte das Signa-Imperium Benkos in die größte Pleite in Österreichs Wirtschaftsgeschichte. Im März dieses Jahres meldete schließlich auch René Benko Insolvenz als Einzelunternehmer an. Seine Gläubiger fordern satte 2,4 Milliarden Euro von ihm. Der Insolvenzverwalter hat allerdings nur 47 Millionen tatsächlich anerkannt. Die 50.000 Euro für die Markenrechte sind hier weniger als ein Tropfen auf dem heißen Stein.
Benkos Masseverwalter, der Innsbrucker Anwalt Andreas Grabenweger, hatte am 27. August dieses Jahres ein Bewertungsgutachten für beide Marken beauftragt. „Der Wert der Marke „SIGNA Property Funds“, des Rene Benko, beträgt zumindest € 25.000,- exkl. Mwst.“, heißt es vom Sachverständigen Gerhard Herebicek. Auch der Markenwert der „SIGNA Real Estate Capital“ wurde auf 25.000 Euro geschätzt. Das ist freilich nur ein Schätzwert. Letzten Endes muss sich aber auch ein Käufer dafür finden, der oder die Bereit ist, 25.000 Euro für das Signa-Relikt auszugeben.
Ob Benko weitere Markenrechte an einer der über 1000 Signa-Gesellschaften hält? „Nein, Herr Benko besitzt laut dem Markenregister nur diese zwei Signa-Marken“, sagt Grabenweger auf Nachfrage. Die übrigen Markenrechte liegen bei Signa selbst oder bei der Dachgesellschaft Signa Holding, die jetzt im Konkursverfahren abgewickelt wird.
Zeit und Geld für Jagd-Hobby?
Seit seiner Insolvenz lebt René Benko jedenfalls offiziell von etwas mehr 3,700 Euro netto im Monat. Benko ist nunmehr bei der Laura Asset 2018 Eins GmbH beschäftigt – einer Firma, die letztlich der Laura Privatstiftung gehört. Dort ist er „Portfoliomanager“. Trotz der Pleite samt Millionen hoher Forderungen dürften die Einkünfte jedenfalls noch für Benkos Hobby, die Jagd, reichen - mit durchaus bekannten Jagd-Kameraden. Wie die „Krone“ berichtete, war Benko zuletzt mit dem SPÖ-Chef und Vize-Landeshauptmann Georg Dornauer in der Steiermark jagen.
Womit Benko auf die Jagd geht, also welches Jagdgewehr er dafür benutzt, ist eine durchaus interessante Frage. Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) hat bei einer Hausdurchsuchung im Juni 15 Jagdwaffen des Tiroler Immobilien-Jongleurs sichergestellt. Benkos privates Jagdarsenal soll schon bald zu Geld gemacht und verkauft werden. Der Insolvenzverwalter hat jedenfalls einen entsprechenden Ausfolgerungsantrag bei der WKStA gestellt.
Dem Antrag wurde noch nicht Folge geleistet, nun soll ein Gericht entscheiden, ob Benkos Jagdwaffen auf einer Auktionsplattform landen, oder weiterhin von den Behörden verwahrt werden dürfen. Benko selbst dürfte jedenfalls nicht mehr auf dieses Arsenal angewiesen sein.